Böhme-Zeitung - 11.10.2003
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Gemeinsam abgestiegen
Baraniuk, Maczka und Zimmermann harren 165 Tage auf dem Pfahl aus
Um 11 Uhr endeten gestern im Heide-Park einige Serien: Weil alle drei verbliebenen Pfahlhocker nach 165 Tagen gemeinsam von den Pfählen herabstiegen, gab es erstmals seit dem Beginn der Pfahlhockwettbewerbe im Jahr 1997 keinen Einzelsieger.
Außerdem wurde nicht wie in jedem der Vorjahre der Weltrekord gesteigert, und zum Dritten legt der Heide-Park als Veranstalter dieser publikumsträchtigen Aktion „für nächstes Jahr eine Pause ein“, wie Geschäftsführer Hannes W. Mairinger bekanntgab.
Doch vor dem entscheidenden Augenblick des Abstiegs von Daniel Baraniuk, Adam Maczka (beide Polen) und Dieter Zimmermann (Tann/Rhön) ließ Moderator Bodo Stiehler vor etlichen Kamerateams und Fotografen die bisherigen Weltrekorde Revue passieren. Der erste Weltmeister, der Holländer Wim Alaerds, hatte 1997 Sitzfleisch für 51 Tage. Regina Odeh steigerte diese Marke dann auf 68 (1998) bzw. 108 Tage (1999). Peter Goldmann überschritt dann im Jahr 2000 erstmals das Saisonende des Freizeitparks, als er auf 167 Tage kam. 2001 harrte Roland Mayer 184 Tage aus, und im vergangenen Jahr stellte Daniel Baraniuk mit 196 Tagen den bis heute bestehenden Weltrekord im Pfahlhocken auf.
Als Bodo Stiehler die letzten Sekunden abgezählt hatte, rissen alle drei ihre Arme hoch. Am schnellsten hatte Dieter Zimmermann wieder festen Boden unter den Füßen. Auf dem Siegertreppchen, das eigentlich ein gleichhohes Podest hätte sein müssen, nahmen die drei Dauersitzer die Siegerurkunden von Markus Meysner entgegen, dem Bürgermeister von Dieter Zimmermanns Heimatstadt Tann in der Rhön, in deren Stadtteil Theobaldshof er wohnt. Soltaus stellvertretender Bürgermeister Jürgen Frost überrreichte den Dreien je ein Guinness-Buch der Rekorde, ehe Geschäfsführer Hannes W. Mairinger symbolisch einen großen Scheck übergab, ausgeschrieben über 12500 Euro. Diese Summe darf jeder der drei Männer mit nach hause nehmen.
Mairinger bezeichnete Daniel Baraniuk, den amtierenden Weltmeister, als besten Botschafter für den Heide-Park in Polen. Seine werbewirksame Präsenz in den Medien habe dazu geführt, dass sich in diesem Jahr mehr als 10000 Gäste aus Polen im Heide-Park vergnügt haben. Mairinger zollte den drei Dauersitzern hohen Res-pekt, obwohl sie den Rekord des Vorjahres nicht verbessert hatten. Es sei in diesem Jahr viel schwerer gewesen, als im Vorjahr, weil während sechs bis sieben Wochen oft eine Hitze von mehr als 40 Grad unter den Sonnenschirmen geherrscht habe. Dank galt deshalb den Sanitätern und auch der Pfahlsitzaufsicht Peter Stirkat. Der Geschäftsführer lobte, dass sich die Wettkämpfer gut verstanden hätten, was sich in dem einvernehmlichen gemeinsamen Absteigen geäußert habe.
Mairinger betonte, dass die Pfahlhockaktion auch wirtschaftliche Auswirkungen im Park habe, seien doch viele Mitarbeiter zur Durchführung erforderlich. Trotz der Pause im nächsten Jahr werde jedoch keiner von ihnen freigesetzt.